Am 2.1.2023 hat die Sindelfinger Zeitung ein ganzseitiges Interview mit den Vertretern der „Ampel“ im Gemeinderat als Gegner der Weiterplanung des Familienbades zur Wort kommen lassen. Sinnvoller wäre es gewesen, ein Streitgespräch zwischen den Befürwortern und Gegner der Planung zu veröffentlichen. So musste Ingo Sika (FW) und Maike Stahl (für die CDU) sich in einem Leserbrief ihre Positionen darlegen. Dies will ich auch tun. Ein nicht leichtes Thema: Was machen wir mit unserem Hallenbad, dass nach 50 Jahren in die Jahre gekommen ist ? Reicht die Sanierung des Bestands aus oder muss man es attraktiveren, durch Umbau zum Familienbad, auch wenn das verdammt viel Geld kostet. Sowohl die Befürworter als auch die Gegner eines Umbaus wägen bei diesem Thema ab und kommen dadurch zum anderen Ergebnis. Auch die beiden Stadträte der LINKEN im Gemeinderat, als auch die sachkundigen Bürger in der Vorberatung, kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen bei ihrem Abwägungsprozess. Daher haben wir unterschiedlich abgestimmt. Wohlgemerkt ging es noch nicht um den Beschluss zum Bauen, sondern um den Beschluss zum Weiterplanen, um eine Kostenberechnung zu bekommen, die eine Grundlage für einen Bürgerentscheid liefern soll, der einem Baubeschluss des neu gewählten Gemeinderats voraus gehen soll.

Warum habe ich für das Weiterplanen gestimmt? Wir haben drei Möglichkeiten:  1. das Bad abzureißen, 2. Das Bad im Bestand zu sanieren, was aber die Gefahr birgt, dass die Besucherzahlen weiter nach unten gehen und irgendwann über die Variante 1 diskutiert wird. Oder wir folgen dem Vorschlag der Verwaltung und Attraktiveren das Bad, um es zu einem Familienbad, zu einem „Bad für alle“ zu machen. Es ist bedauerlich, dass einige Gegner dieses Projekts es als "Spaßbad" oder "Wellnesstempel" verhöhnen. Wir sollten diese Begriffe jedoch nicht als negativ stigmatisieren. Ein Familienbad bedeutet nicht nur Spaß, sondern fördert auch die Gesundheit, das soziale Miteinander und das Familienleben. Ein Wellnesstempel kann als Ort der Erholung und Entspannung betrachtet werden, der zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens beiträgt. Sollte sich der neu zu wählende Gemeinderat zu einem Beschluss durchringen, dann kann diese Investition zu einem Gewinn für die gesamte Bevölkerung werden, indem sie die Lebensqualität steigert und die Attraktivität unserer Stadt erhöht. Ein verständlicher Punkt ist die Sorge um die sozialverträglichen Preise für den Zugang zum erweiterten Familienbad. Es ist am Gemeinderat sicherzustellen, dass die Tarife für den Zugang für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich bleiben. Im Gegensatz zu anderen Grupperungen im Gemeinderat lehnen wir die Beteiligung privater Investoren ab. Diese wollen Gewinn machen, aber ein Familienbad soll sich nicht rechnen, sondern einen Beitrag zur Entspannung und Erholung leisten.